Tipps zum Schulbeginn

Was hilft meinem Sohn/meiner Tochter das Schuljahr erfolgreich zu beenden?

Der Wechsel von der Pflichtschule in eine höhere Bildungseinrichtung ist mit vielen einschneidenden Veränderungen verbunden, viele Schüler sind erstmals von zu Hause getrennt (im Internat), haben einen weiteren neuen Schulweg, ein völlig neues Umfeld. Auch körperlich ist einiges im Umbruch. Die Jugendlichen dieser Altersgruppe haben nun das „letzte Drittel“ in Richtung „Erwachsenwerden“ anzutreten und müssen dadurch vielen neuen Anforderungen gerecht werden. Für Eltern ist dies eine Zeit vieler Herausforderungen, eine Zeit, in der die Gratwanderung zwischen Kontrolle und Selbständigkeit hinsichtlich des eigenen Kindes laufend ausbalanciert werden muss – ein Grundstein in Richtung Selbständigkeit. Einige Überlegungen dazu möchte ich Ihnen auf diesem Wege zukommen lassen.

Manche Jugendliche ziehen sich in diesem Alter gerne zurück – dies verunsichert Eltern manchmal; auch körpersprachlich können Sie – wenn Sie Ihr Kind beobachten – einiges erfahren! Beobachten Sie ihr Kind – gerade in den ersten drei Monaten – auf Veränderungen und Unterschiede zum Schulbeginn (ob sich Gewohnheiten verändern, die Nervosität steigt, unruhiger Schlaf usw.).

Stellen Sie fest, ob Ihr Sohn/Ihre Tochter in der Pflichtschule das „Lernen“ gelernt hat (Einteilung des Lernstoffes, Zeiteinteilung usw.)! Sollten Sie Defizite dabei bemerken, dann wenden Sie sich an die Schülerberater der HTL Leonding.

Immer wieder berichten Schüler, dass sie „den ganzen Nachmittag gelernt“ haben und dennoch ist das Ergebnis negativ – achten Sie darauf, dass Ihr Sohn/Ihre Tochter in kleinen Lerneinheiten mit den entsprechenden Pausen arbeitet; dh einen Alarmton nach einer Stunde einstellt, um den Lernerfolg dieser Stunde überprüfen zu können (Vorbeugung gegen zu lange Tagträume)!

Vergewissern Sie sich, ob Ihr Sohn/Ihre Tochter ausreichend Schlaf findet. Gerade Computerarbeit strengt an und bedarf eines Ausgleichs durch ausreichend Schlaf und Bewegung.

Manchmal ist es für Eltern schwierig festzustellen, ob am Computer gespielt oder effektiv gearbeitet  wird. Auch wenn Sie keine Programmierkenntnisse haben, lassen Sie sich in losen Abständen zeigen, was Ihr Kind in einer bestimmten Stunde gearbeitet hat – zeigen Sie Interesse an den Lerninhalten, so erfahren sie beide ob es schon in Lösungsrichtung geht oder mit der Arbeit noch nicht einmal begonnen wurde.

Kontrolle : Selbständigkeit – Dieser „Balanceakt“ zwischen den beiden Polen ist eine echte Herausforderung für Eltern. Unserer Erfahrung nach ist in dieser Altersgruppe beides wichtig, eine „lose“, von Zeit zu Zeit stattfindende Kontrolle, die den Jugendlichen eine Art von Struktur und Sicherheit gibt – auch wenn es ihnen nicht immer angenehm ist. Die Kunst für Eltern besteht darin, die richtige Balance dabei zu finden.

Stellen Sie sich darauf ein, dass die Noten schlechter ausfallen als in der Pflichtschule. Die Anforderungen an Ihre Kinder steigen ständig und zu viel Druck in Richtung „Sehr Gut“ und „Gut“ Ihrerseits können Resignation und Selbstzweifel verstärken und zum vorzeitigen Schulabbruch führen.

Sollten die ersten „Nichtgenügend“ auftauchen, versuchen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind eine Nachhilfe zu organisieren – zunächst über Klassenkollegen, Klassenvorstand und im eigenen Bekanntenkreis, bevor die Lage verfahrener und aussichtsloser wird. Die Schülerberater bzw. der Schulsprecher unterstützen sie gerne dabei.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Kindern ein erfolgreiches Schuljahr!

Prof. Mag. Andrea Keck
Schülerberaterin